Leihverkehr
Raus ins Rampenlicht
Die Sammlungsvermittlung ist eine Kernaufgabe der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Dafür müssen die Objekte das Depot verlassen und ausgestellt werden. Der Leihverkehr nimmt dabei eine zentrale Rolle ein – und ist Beziehungsarbeit.
Die SKKG kümmert sich um ihre vielseitige Sammlung. Zum einen, indem die Objekte vom Team Konservierung-Restaurierung gepflegt und umsorgt werden. Zum anderen, indem sie die Sammlung in ihrer ganzen Vielfalt bekannt und der Öffentlichkeit in Ausstellungen oder als Dauerleihgaben in Museen zugänglich macht. Der Leihverkehr ist heute dank der intensiven Registrierungs- und Reinigungsarbeiten der letzten zwei Jahre in grösserem Umfang möglich. Nun weiss die SKKG beispielsweise, dass sie 116 Werke des Schweizer Malers Charles L’Eplattenier (1874-1946) besitzt. Drei davon können bis 26. Februar 2023 im Musée jurassien d’art et d’histoire (MJAH) entdeckt werden.
Für die Ausstellung «Charles L'Eplattenier - Pastels du Doubs» bat das Musée jurassien d’art et d’histoire die Stiftung um eine Leihgabe von drei Pastellen von Charles L’Eplattenier. Der Künstler hat vielfach die Landschaft rund um den Fluss Doubs gemalt, der sich an der französisch-jurassischen Grenze entlangschlängelt. Für die SKKG ist es die erste Zusammenarbeit mit dem Museum und eine Chance, ihr Netzwerk an Partner:innen zu erweitern. Besonders freut es die Stiftung, wenn ihre Objekte in die Gegend zurückkehren, wo sie ursprünglich herkommen und dort von Menschen gesehen werden, deren Identität potentiell mit diesem Kulturerbe verbunden ist.
«Die SKKG setzt viele Hebel in Gang, um die Sichtbarkeit der Sammlung zu ermöglichen. Dazu gehört ein partnerschaftlicher Umgang mit den Ausstellungsorten, den wir sehr ernst nehmen.»
Olga Schreiner, Leiterin Abteilung Restaurierung
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft
Die Ausstellungshäuser interessieren sich für die Sammlung der SKKG und wollen ihr eine Plattform bieten. Dafür sind oft einige Schritte nötig, inklusive dem Restaurieren von Objekten – auch das ist Sammlungspflege. «Die SKKG setzt viele Hebel in Gang, um die Sichtbarkeit der Sammlung zu ermöglichen,» fasst Olga Schreiner, Leiterin Restaurierung, zusammen.
Leihverkehr ist also immer auch Beziehungsarbeit: Zwischen der Stiftung und ihren eigenen Objekten, die sie durch diesen Prozess besser kennenlernt; zwischen der Stiftung und den Leihnehmer:innen, und schliesslich auch zwischen dem ausgestellten Objekt und seinem Publikum. So kann Kulturerbe seine Wirkung entfalten.